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Steuergesetzgebung

Dass die Steuergesetzgebung in Deutschland sich über die Jahre zu einem Wust aufgebläht hat, bei dem niemand mehr durchblickt, ist kein Geheimnis. Von allen politischen Richtungen gibt es auch Vorschläge zu Steuerreformen, die mal mehr, mal weniger Privilegien abbauen, den Spitzensteuersatz mal mehr, mal weniger senken und den Anstieg in mehr oder weniger Stufen realisieren wollen. Keines dieser Konzepte will aber etwas daran ändern, dass in den letzten 30 Jahren die Besteuerung der Löhne immer weiter gestiegen, und die Besteuerung der Vermögensgewinne immer weiter gesenkt wurden. Und das hauptsächlich, weil es eben einfacher war die regelmäßigen Löhne abzugreifen, als die Kapitaleinkünfte zu überwachen. Und jetzt klagen alle über die hohen Lohnnebenkosten.


Prinzipien für Besteuerung

Das deutsche Steuerrecht dürfte das komplizierteste auf der Welt sein.
Der Versuch, es in allen Details gerecht zu gestalten, hat es so kompliziert und verwirrend werden lassen, dass selbst Experten es nicht mehr komplett überblicken können, von den "normalen" Menschen, die ihre Steuererklärung machen müssen, ganz zu schweigen.

Die Lösung kann aber nicht sein, es so einfach wie möglich zu gestalten (damit die Steuererklärung auf einen Bierdeckel passt), dabei aber jeden Wunsch nach Gerechtigkeit fallen zu lassen.

Denn wer das Steuersystem als ungerecht empfindet, versucht auch alles, um seine Steuern nicht zu zahlen.

Zwar gibt es Teile der Bevölkerung, die ihre Steuer immer versuchen werden zu vermeiden, und andere, die sie immer zahlen, die Mehrheit der Menschen wird ihre Steuern aber nur dann relativ ehrlich zahlen, wenn sie das Gefühl hat, dass die Steuern gerecht sind und sinnvoll verwendet werden.

Es muss also eine sinnvolle Balance aus Einfachheit und Gerechtigkeit gefunden werden, so dass das Steuersystem nicht jede Kleinigkeit regelt, sondern nur Prinzipien der Umverteilung festlegt, die die Mehrheit der Menschen als gerecht empfindet. Ohne Ausgleichsregelungen, die mehr Verwaltungsaufwand erzeugen, als sie nutzen.


Konkreter Vorschlag

Steuersätze der solidarischen Einfachsteuer

Die globalisierungskritische Bürgerorganisation Attac und die Gewerkschaft ver.di haben ein eigenes Konzept für eine radikale Steuerreform ausgearbeitet, das sie Solidarische Einfachsteuer nennen. Bei diesem Konzept sollen Arbeit und Kapitalgewinne wieder gleich besteuert werden, alle Ausnahmeregelungen und Steuerschlupflöcher entfernt werden, und stattdessen allgemein die Steuersätze sinken, wobei der Spitzensteuersatz auf dem heutigen Niveau bleibt, aber erst bei 60 000 Euro Jahresgehalt anfängt. Vor allem die niedrigen Einkommen werden bei diesem Konzept entlastet, was zu einer Steigerung der Kaufkraft führt.

Um dieses Steuerkonzept bekannt zu machen, sammelt Attac Spenden, um Zeitungsanzeigen zu schalten. Jeder der gerne möchte, dass dieses Konzept eine Chance bekommt, sollte sich daran beteiligen.



Letzte Anpassung: 2008-08-20