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(Zukunfts-) fähige Wirtschaft

Leistung muss belohnt werden, aber jeder Wettbewerb muss mit fairen Mitteln abgehalten werden.

Hans-Werner Sinn, Chef des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo hat 2005 gesagt, Wirtschaft sei keine ethische Veranstaltung. "Wer sich ihr mit moralischen Ansprüchen nähert, hat die Funktionsweise der Marktwirtschaft nicht verstanden." Zwar schaffe sie enorme Ungleichheit und sei ungerecht. Doch sei die Marktwirtschaft effizient.

Die freie Marktwirtschaft ist also effizient, aber ungerecht und unmoralisch.

Dagegen ist der Kommunismus oder Sozialismus in der Theorie gerecht, ethisch und sozial, praktisch aber ineffizient. Wenn zwar alles gerecht verteilt wird, aber fast nichts zum Verteilen da ist, nützt das auch niemandem. Der Kommunismus will alle Menschen gleich machen, was aber dazu führt, dass fast niemand sich mehr anstrengt, weil er ja sowieso alles bekommt, was er braucht. Leider gibt es nur wenige Menschen, die auch allein aus Interesse, Engagement, Forschungsdrang, Neugier oder Spaß arbeiten. Und leider müssen auch viele Arbeiten verrichtet werden, denen man nicht anmerkt, dass sie ein kleines Rad im Getriebe zum Wohl der Menschheit sind.

Eine zukunftsfähige Wirtschaft sollte deswegen den goldenen Mittelweg zwischen diesen Extremen suchen, der sowohl ein hohes Maß an Verteilungsgerechtigkeit bietet, als auch effizient funktioniert. Außerdem muss sie gewährleisten, dass die Grundlage allen Wirtschaftens, die natürlichen Ressourcen unseres Planeten, erhalten bleiben.

Zurzeit bewegen sich allerdings die meisten Wirtschaftssysteme dieser Welt, getrieben durch die Welthandelsorganisation WTO (Liberalisierung des Handels mit Gütern) im Einklang mit den internationalen Abkommen GATS (Liberalisierung von Dienstleistungen) und TRIPS (Liberalisierung des Handels mit 'Geistigem Eigentum'), stark in Richtung des Extrems der völlig freien, ungeregelten Marktwirtschaft. Diese Tendenz muss aufgehalten und umgekehrt werden.

Die freie Marktwirtschaft hat das Bestreben zur Monopolisierung und erhöht die Differenzen zwischen Gewinnern und Verlierern, was zu verstärkten sozialen Spannungen führt. Außerdem verliert das System die Unterstützung durch die Verlierer der ungeregelten Marktwirtschaft. Ein funktionierendes, zukunftsfähiges System muss aber von der überwiegenden Mehrheit der Menschheit gestützt werden. Dazu muss die Anzahl der Verlierer, also die sozialen Härten der Marktwirtschaft, möglichst minimiert werden.

Statt der Bewegung zu einem weltweiten freien, unregelbaren Markt, sollte die Entwicklung hin zu einer weltweiten ökosozialen Marktwirtschaft gehen, die lokale Wirtschaftskreisläufe bevorzugt, und dadurch demokratische Regulierungen ermöglicht.

Der Staat oder eine Gemeinschaft von Staaten erstellt die Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb. Innerhalb dieses Rahmens konkurrieren Privatfirmen sowohl um die besten Ideen, Produkte und Preise, als auch um die beste Umweltverträglichkeit. Dabei müssen die Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass der Wettbewerb mit fairen Mitteln ausgeführt wird und keine Monopole (Marktbeherrschung durch eine Firma) oder Oligopole (Marktbeherrschung durch wenige Firmen) entstehen. Durch die Besteuerung muss der Staat dafür sorgen, dass die Einkommensunterschiede begrenzt werden. Genauso wie es bei Staatengemeinschaften Förderungen der wirtschaftlich schwächeren Mitglieder gibt.

Näheres im Kapitel "gerechte Wirtschaft".

Außerdem müssen die Verstrickungen zwischen Politik und Wirtschaft aufgelöst werden. Parteispenden sollten verboten werden, damit sich nicht die reicheren Bevölkerungsgruppen oder Konzerne mehr Einfluss auf die Politik sichern können. Es ist völlig antidemokratisch, dass diejenigen Parteien, die die reicheren Spender haben und deren Interessen vertreten, viel mehr Mittel für Werbung und Wählerbeeinflussung zur Verfügung haben als andere. Wenn die Einkünfte der Parteien nur noch davon abhängig sind, wieviele Wählerstimmen sie bekommen, statt zusätzlich von Parteispenden, werden sich die Parteien hoffentlich mehr Mühe geben, den Willen ihrer Wähler zu befolgen.

Es ist kein Wunder dass europaweit die Wahlbeteiligungen zurückgehen, wenn die Wähler das Gefühl haben dass ihre Stimme sowieso nichts nützt, weil alle wichtigen Entscheidungen mit Lobbyisten ausgeklüngelt werden. Lobbyisten sollten sich auf Beratung beschränken. Ohne Möglichkeiten der Einflussnahme, außer durch Argumente.

Verstrickungen zwischen Wirtschaft und Politik sind auch nach dem neoliberalen Wirtschaftsmodell schädlich, denn Kungeleien verfälschen den freien Wettbewerb. Die Bekämpfung von Korruption und Vetternwirtschaft sollte daher jeder Mensch unterstützen, auch wenn er wirtschaftspolitisch die hier geschilderten Ansichten nicht teilt.

Die Lebensgrundlage aller Menschen muss gesichert sein. Menschen können nur dann moralisch handeln, wenn sie nicht um ihr Überleben kämpfen müssen. Sonst besiegt der Selbsterhaltungstrieb jede Moral. Idealistische Vorstellungen können sich aber nur durchsetzen, wenn die Grundbedürfnisse aller Menschen (Nahrung, Schlaf, Obdach) erfüllt sind.

Jeder Mensch sollte die Möglichkeit bekommen, seine Situation durch eigene Leistung verbessern zu können. Viele Situationen werden viel schlimmer, weil die Menschen keine Alternative sehen.
Zuwiderhandlung muss bestraft werden können. Gegen Staaten, Firmen und Einzelpersonen. Es wird immer Menschen oder Gruppen geben, denen ihr eigener Vorteil wichtiger ist als das Wohl aller. Diese sollten aber die Minderheit bilden und von der Gemeinschaft verfolgt und bestraft werden können. Dabei müssen die Strafen dem Schaden, der Menschen angetan wurde, angemessen sein.




Der Energiebedarf muss durch erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Wasser, Wind, Geothermie oder Biomasse gedeckt werden. Diese können Energie schadstofffrei gewinnen und dezentral eingerichtet werden. Selbst große Ölkonzerne wie Shell oder BP sehen ihre Zukunft in der Produktion regenerativer Energien.
Greenpeace hat eine Studie ausgearbeitet, wie Deutschland bis 2050 die Stromversorgung komplett auf erneuerbare Energie umstellen könnte.
Eine ähnliche Studie kommt von der Europäischen Klimastiftung.

Für Deutschland hat Greenpeace sogar einen konkreten Ausstiegs-Plan ausgearbeitet.

Auch Fahrzeuge müssen aus diesen Quellen versorgt werden, dazu müssen Elektromotoren verwendet und die Speichertechniken verbessert werden.



Letzte Anpassung: 2011-05-27